Lesbos; Moria und Kara Tepe?

—eine nicht endend wollende Tragödie —

Gedankliche Rückblende anlässlich eines Facebook-Beitrags von „Anna“ (als Antwort auf ihre Geburtstags-Glückwünsche). 

Wir waren zuletzt im September 2016 auf Lesbos um eine winzig kleine Geste dem damals (anlässlich der damaligen Flüchtlings-Kriese) am Boden liegenden griechische Tourismus entgegen zu bringen. Es gab nur freundliche und vom Dank erfüllte Griechen (die nur dann ihr Herz ausschütteten, wenn sie den Eindruck hatten, ihr „Gegenüber“ könnte die Situation ehrlich verstehen, dann aber umso tief gehender).

Die trostlose Situation der Insel-Griechen kann man sehr deutlich aus dem Einstiegs-Bild zu diesem Bericht erkennen. «ΕΝΟΙΚΙΑΣΕΤΑΙ» steht für „verkaufen“, jede und jeder brauchte ganz dringend Geld zum Überleben.
Und ja, es gab viele Flüchtlinge, die alle (zumindest uns gegenüber) zwar zurückhaltenden aber sehr freundlich und niemals aufdringlich waren. Jede kleine Geste (ob nur ein freundlicher Blick, oder vielleicht eine Flasche Mineralwasser) wurde immer herzlich und mit freundlichen Gesten belohnt.

Anmerkung: Wegen schon damaliger Überfüllung des Lagers waren damals zahlreiche Flüchtlinge auf die BLUE STARS 1 ausgelagert, die im hinteren Bereich des Hafens von Mytilene vor Anker lag.

 

 

 

Moria und Kara Tepe, eine Tragödie die keiner weiteren Herabwürdigung bedarf und von einem Schlamassel in ein noch viel größeres mutierte. Großspurige und vollmundige Äußerungen unserer Regierungsmitglieder, was man den alles mache, ohne auch nur einem einzigen minderjährigen, unbegleiteten Menschen eine reale Chance auf eine bessere Zukunft bei uns im Lande zu geben sind ein Beweis für das aktuelle inhumane und fremdenfeindliche Desaster. In der derzeit (bei uns) aktuellen Politik zählt ausschließlich das (vermutlich nach Meinung unserer Politiker), was auf Stammtischen als „Volksmeinung geboren wird“ (selbst wenn die Stammtische aktuell auf slow-down gestellt sind).

„Moria (προσφυγικό κέντρο Μόριας)“ in der Gemeinde Mytilini (das am 25. September 2013 erstmal 98 Flüchtlinge aufnahm) und in der Folge für 2.800 Personen konzipiert wurde hatte im März 2020 bis zu 20.000 Menschen zu bewältigen (beherbergen wäre ein höchst untauglicher Begriff).

Ich möchte nicht wissen, was unsere Landsleute sagen würden, wenn in ihren für 2 bis 4 oder 6 Personen ausgelegten Wohnungen und Eigenheimen „plötzlich“ 14, 28 oder 42 Personen leben müssten (geht uns ja nichts an … oder so).

Beim Großbrand in der Nacht auf den 9. September 2020 wurde das Lager und die Habe der Flüchtlinge fast vollständig zerstört und 12.600 Menschen wurden von einem Moment auf den anderen obdachlos.

Moria war tragisch genug, es hatte aber wenigstens noch einen antiken griechischen Bezug (siehe weiter unten). Für “Kara Tepe” gibt es lediglich eine griechische Umschreibung (Καρά Τεπέ) für einen eigentlich türkischen Begriff, der für „schwarzer Hügel“ steht und „schwarz“ ist hier leider mehr als treffend.

Kara Tepe befindet sich etwa 2,5 km nordöstlich von Mytilini und besteht seit Mitte Oktober 2015.

Wer einmal im Winter auf einer der griechischen Inseln entlang der türkischen Grenze für mehrere Tage war, der kann eventuell beurteilen, wie unwirtlich diese Gegend um diese Zeit sein kann. Ich war im Zeitraum 1980 bis 2000 zwei Mal im Dezember bzw. Januar auf Symi, das liegt aber gut 330 km südlich von Lesbos und klimatisch deutlich günstiger. Damals schon erachtete man es (als einheimischer Grieche) als zwingend notwendig eine elektrische Heizdecke zu haben um „in geschlossenen (gemauerten) Räumen“ den Winter einigermaßen unbeschadet überleben zu können. In Kara Tepe geht es um ein Zeltlager in freier Natur, das von Wasser überflutet ist und das Wasser in dieser Gegend hat aktuelle keine angenehme Bade-Temperatur!
— BITTE ZUR VERDEUTLICHUNG —
(adressiert an unsere aktuell „regierenden“ – eher KURZ-fristig denkenden Politiker).

Nun aber zum „griechischen Bezug“ für Moria, wie weiter oben angekündigt:

Moria (griechisch Μορία, eine ältere Bezeichnung für den Ölbaum, der im altgriechischen aber eher als ἐλαία bekannt ist) oder Morie (griechisch Μορίη) ist in der griechischen Mythologie eine Nymphe, die in der Nähe des mäonischen Flusses Hermos (im heutigen Anatolien) wohnte.

In den Dionysiaka des Nonnos von Panopolis wird im 25. Gesang, V. 452–553 die Sage von Moria und ihrem Bruder Tylos erzählt: Tylos wird von einer mächtigen Schlange gebissen und stirbt. Seine Schwester Moria bittet den Riesen Damasen um Hilfe, der die Schlange mit einem Baumstamm erschlägt. Kurz darauf sieht Moria, wie das Weibchen der Schlange aus dem Unterholz des Bergwalds eilig ein zauberwirksames Kraut holt, die „Blume des Zeus“. Als die erschlagene Schlange damit berührt wird, erwacht sie zu neuem Leben und verschwindet in ihrer Höhle. Moria nimmt das Kraut und berührt damit den toten Bruder, der ebenfalls wiederbelebt wird.

Ja, die „Blume des Zeus“ könnten wir heute gut gebrauchen um das abgestorbene politische Gehader zu einem neuen und hoffentlich positiveren (und menschlicheren) Leben zu erwecken.

 

Und
was
bringt
die
Zukunft?

Der schwedische Sonderweg, war es ein Holzweg?

Es sind gerade einmal 2 ½ Monate vergangen als am 3. April 2020 Herbert Kickl seine Brandrede zur Corona-Krise im Parlament unter dem Titel: „Es braucht dringend einen Strategiewechsel!” hielt und damit seine Show abzog. Er meinte damit, man sollte besser einen Weg beschreiten, wie es Schweden „vorzeigt”.
(Siehe dieses Video )
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LESBOS die Insel der Graffiti-Maler

Die dramatische Situation in der Touristik nach den ersten Flüchtlingswellen im Jahr 2016 hat uns im September des gleichen Jahres dazu bewogen einen Urlaub auf Lesbos (natürlich weit außerhalb jedweder Pauschalangebote zu konsumieren.

Was auf Lesbos immer wieder besonders auffällig ist, das ist ein sehr hohes Maß an Gastfreundschaft (wenn man sich nicht gerade wie ein rüpelhafter “PAUSCHALI” benimmt, wie sie uns auch begegnet sind. Es mag aber 

auch nicht besonders verwundern. Schließlich geht ein hoher Anteil der Inselbewohner auf die im Jahr 1922 aus Smyrna in Kleinasien geflüchteten Menschen griechischer Abstammung zurück, die hier auf Lesbos ihre Dauerhafte Bleibe gefunden haben.

Besonders auffällig auf Lesbos ist auch eine sehr ausgeprägte Graffiti-Kultur. Sie reicht von sehr einfachen bis zu perfekt 

ausgefeilten Kunstwerken. Am Ende dieses Beitrag gibt es ein kleines Album mit 57 hoch auflösenden Bildern zu diesem Thema.

Leider ist aber Lesbos auch ein sehr trauriges Symbol der Flüchtlingskrise. Alleine im Jahr 2016 sind 5.096 Personen im Mittelmeer (davon ein hoher Anteil in der Ägäis) entweder tödlich verunglückt oder vermisst. In den Jahren 2018 mit 3.339 bzw. 2019 mit 2.277 Personen sind die Zahlen noch immer in Größenordnung ganzer Dörfer, die im Meer “ausgelöscht” wurden. Die allermeisten derjenigen, die es über das Wasser geschafft haben, fristen im Lager von Moria ein Dasein, das weit entfernt von allen Vorstellungen ist, wie wir sie für eine Unterbringung von Obdachlosen bei uns in Österreich haben. 

Und hier geht es zu den Graffiti-Bildern  
Bitte um etwas Geduld, alle Bilder haben eine hohe Auflösung (3072 x 2048 Pixel) und auf langsameren Geräten kann es schon ein wenig dauern, bis die Galerien geladen sind (ein Gang zum Kühlschrank kann die Wartezeit markant verkürzen)
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Faschingssonntag 2020 in Ebensee

Ja, wieder einmal Faschingsumzug in Ebensee. Das Wetter hat ganz brav mitgespielt und dem Ebenseer Faschingsverein gebührt jede Ehre für die perfekte Organisation . Weiter unten gibt es eine Auswahl von 2 x 40 Bildern (aus ursprünglich 176 Bildern) die für den Privatgebrauch gerne auch herunter geladen werden können.
Bitte um etwas Geduld, alle Bilder haben eine hohe Auflösung (3072 x 2048 Pixel) und auf langsameren Geräten kann es schon ein wenig dauern, bis die Galerien geladen sind (ein Gang zum Kühlschrank kann die Wartezeit markant verkürzen)
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Urlaub mit dem griechischen Alphabet

Untertitel:
Das griechische Alphabet und das schier unlösbare Problem damit.

Ein Winter beginnt sich schön langsam zu verabschieden und mit den beginnenden Frühlings-Zeichen werden auch die Urlaubspläne mehr und mehr konkretisiert.
Ab hier trennen sich die Wege je nach Urlaubsziel und für unsere Betrachtung sind nur noch die Urlauber von Interesse, die schon über einen längeren Zeitraum hinweg Griechenland besuchen und vielleicht Gefallen an der griechischen Mentalität gefunden haben.

Wie schön wäre es doch, wenn man mit den Griechen etwas mehr als über die gängigen Höflichkeits- und Begrüßungs-Floskeln hinaus bzw. mit etwas mehr als nur mit den Begriffen auf der Speisekarte kommunizieren könnte.

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Nik P. und Band in Finkenstein

Ja, die traumhafte Freiluft-Arena auf der Burg Finkenstein war uns wegen der Schlechtwetter-Warnungen leider versagt. Das tat dem Vergnügen aber keinen Abbruch. Wenn man ein echter Nik P. Fan ist und derer gibt es viele, dann akzeptiert man so ein sagenhaftes Konzert auch im gleich groß angelegten Zelt. Weiterlesen

Rafina, Mai 2019

Ein traumhaftes Wochenende war es, mit sehr guten Freunden, in einer Stadt die im Juli 2018 in den Schlagzeilen stand. Ein gigantischer Waldbrand breitete sich damals seit dem 23. Juli vom etwa 4 km nördlich gelegen Mati aus und machte nur wenige hundert Meter von Rafina dank günstiger Winde halt (siehe Bericht von damals im Kurier). Weiterlesen

περίπου στα 1980

Η γνώμη ενός τουρίστα όπως εγώ.

Από την πρώτη φορά το 1974 και μέχρι σήμερα επισκέφτηκα την όμορφη Σύμη πολλές φορές και είναι πάντα εξαιρετική.
Τα μόνα της προβλήματα βρίσκονται πίσω από την ομορφιά της.
Αν θέλετε οι τουρίστες να έρχονται ακόμη και σε χρόνια και να μένουν περισσότερο από μερικές ώρες (που το εύχομαι στην Σύμη από την καρδιά μου), τότε κατά τη γνώμη μου κάποια πράγματα θα έπρεπε να αλλάξουν. Να σας πω (και θα δείτε τις φωτογραφίες παρακάτω):

στα 1992

στα 2018 (Οκτωβρίου)

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SASSY & Come Together in der Hoamat

Ja, „It’s Time for a good time

ist ein absolut passender und verlässlicher Slogan für Sassy mit Come Together!

Wie schon so viele Male zuvor hat uns der Auftritt in „der Hoamat“ bis in die letzten Winkel unsrer Gefühle erfasst und eingenommen. Wieder einer der legendären Auftritte, wie sie so sehr lieben. Wir sehen uns wieder! Weiterlesen