verschiedene Verben (21)

(a) Konditionalsätze

Αν μιλούσατε στην προϊσταμένη, θα με πρόσεχαν. Wenn Sie mit der Oberschwester sprechen, würden sie sich um mich kümmern. Hier haben wir ein weiteres Beispiel für den zweiten Typ von Konditionalsätzen (wie hier unter (b)). Statt des Konjunktivs des Präteritums, den das Deutsche in diesen Fällen im bedingenden Satz gebraucht (wenn Sie sprächen), kann in der Umgangssprache auch hier wie im bedingten Satz die Konstruktion mit würde + Infinitiv benutzt werden: wenn Sie sprechen würden.

(b) Μη μου μιλάτε. Reden sie mir nicht. Hier haben wir ein weiteres Beispiel dafür, dass der verneinte Imperativ durch μη mit nachfolgendem Präsens ausgedrückt wird, da die Handlung als eine dauernde vorgestellt wird.

(c) Das Verb αισθάνομαι fühlen gehört zu den griechischen Verben, die nur in der reflexiv-passiven Form auftreten

Vokabeln und Wendungen (25)

(a) Beachten wir, dass η κουζίνα genau wie die deutsche Entsprechung Küche sowohl den Küchenraum als auch, in übertragener Bedeutung, die dort ausgeübte Kochkunst bedeuten kann.

(b) Νοστιμότατα ganz köstlich ist vom Adjektiv νόστιμοςηο gebildet.

(c) Για τραπέζι bedeutet wörtlich: zu Tische, wie es in etwas altertümlichem Deutsch ebenfalls heißen kann, wenn man jemanden zum Essen einlädt.

(d) Μπορεί να είναι ενδιαφέρουσα. Sie ist möglicherweise interessant. Beachten wir, wie μπορεί να im Deutschen bisweilen durch ein Adverb: möglicherweise wiedergegeben werden kann.

(e) Έχω τα γενέθλιά μου. Ich habe Geburtstag. Achten wir darauf, dass es zu τα γενέθλιά keinen Singular gibt, ebenso nicht zu συγχαρητήρια.

(f) Η έκπληξη Überraschung gehört zu der altertümlichen Gruppe der femininen Substantive.

(g) Το πιάτο kann sowohl Teller als auch Gericht, Speise bedeuten. Das Griechische verwendet das Wort außerdem noch in der Bedeutung (Gas- oder Elektro-)Herd.

(h) Αλήθεια μου λέτε; Sagt ihr mir dir Wahrheit? Beachten wir, dass αλήθεια hier ohne Artikel fast wie der Plural eines neutralen Adjektivs verwendet wird.

Gibst du mir bitte das Salz?

Μου δίνεις το αλάτι, σε παρακαλώ; Gibst du mir bitte das Salz? Hier haben wir ein weiteres Mal, im Griechischen ebenso wie im Deutschen, die Verwendung des Präsens bei einer höflichen Bitte.

Es verlangt die entsprechende Stimmung

Dieser relativ lange Satz in der Überschrift lässt sich im Griechischen durch zwei Worte wiedergeben: θέλει κέφι. Es verlangt die entsprechende Stimmung / Lust dazu. Beachten wir hier, dass θέλω wollen oft im Sinne von nötig haben, verlangen verwendet wird.

Ich mache alles selbst

Τα κάνω όλα εγώ. Ich mache alles selbst. Beachten wir bitte, dass man εγώ hier am besten mit selbst wiedergibt. Wir erinnern uns, dass man τον εαυτό μου nicht in Bezug auf das Subjekt eines Satzes gebrauchen kann. Vielmehr kann das deutsche selbst dort, wo es im Nominativ steht, durch die Personalpronomina εγώ, εσύ usw. wiedergegeben werden.

Es geht nicht mit Widerwillen

Δε γίνεται με το ζόρι. Man kann es nicht gegen seinen Willen tun, es geht nicht mit Widerwillen. Erinnern wir uns an αν γίνεται wenn es möglich ist und merken wir uns nunmehr δε γίνεται es ist nicht möglich oder man kann es nicht tun. Merken wir uns auch den Ausdruck με το ζόρι mit Gewalt oder gegen jemandes Willen.

μια και – wo doch

μια και δεν έχει καλές σχέσεις με το μαγείρεμα wo sie doch zum Kochen keine guten Beziehungen hat. Damit ist umschrieben, dass Maria angeblich keine gute Köchin ist. Beachten wir den Gebrauch νοη μια και wo doch, da doch als Variante zu μια που (der wir hier begegnet sind)

Nicht einmal zum Spaß

Ούτε γιαστείο. Nicht einmal zum Spaß. So kann man eine kategorische Weigerung etwas salopp ausdrucken. Gemeint ist: auf gar keinen Fall. Beachten wir den Gebrauch von ούτε im Sinne von nicht einmal.

verschiedene Verben (20)

(a) Konditional: θα προτιμούσα ich würde vorziehen Die Form der Dauer-Vergangenheit von προτιμώ ist regelmäßig gebildet: προτιμούσα. Wenn nun zur Form der Dauer-Vergangenheit θα hinzutritt, erhalten wir das sogenannte Konditional, das im Deutschen gewöhnlich durch wurde mit dem Infinitiv wiedergegeben wird. Erinnern wir uns daran, dass durch θα mit dem Konjunktiv das (einmalige) Futur gebildet wird.

Wie wir bereits früher gesehen haben, ist ήθελα die Form der Dauer-Vergangenheit von θέλω, und daher ist θα ήθελα das Konditional. Wir geben es im Deutschen am besten mit ich möchte wieder, da es eine etwas höflichere Variante zu θέλω ich will darstellt. Dabei muss man allerdings beachten, dass das deutsche ich will wesentlich härter ist als das griechische θέλω; so sagt man z. B. in einem Laden, wenn man eine Ware verlangt, in aller Regel θέλω und nicht θα ήθελα, im Deutschen dagegen ich möchte und nicht ich will.

(b) Konditionalsätze Erinnern wir uns daran, dass wir einen Typ von Konditionalsätzen bereits kennengelernt haben (siehe hier https://www.symi.at/?p=2003): θα έρθω, αν μπορέσω. Ich werde kommen, wenn ich kann. Hier verwendet das Griechische das Futur und αν mit dem Konjunktiv, das Deutsche hingegen das Futur und wenn mit dem Präsens. Jetzt lernen wir einen anderen Typ von Konditionalsätzen kennen; hier verwenden beide Sprachen das Konditional und dann αν /wenn mit einem Vergangenheitstempus, im Griechischen steht die Dauer-Vergangenheit, im Deutschen das Präteritum. Dieser Satz-Typ kann als höflichere Variante des ersten Typs gebraucht werden: θα σα; πείραζε, αν έβαζα λίγη μουσική; Würde es euch stören, wenn ich ein bisschen Musik auflegte? Man konnte auch sagen: θα σας πειράξει, αν βάλω λίγη μουσική; Wird es euch stören, wenn ich ein bisschen Musik auflege?

(c) Das Verb πετυχαίνω Erfolg haben, gelingen bildet den Konjunktiv πετύχω und demnach die Vergangenheitsform δεν πέτυχε es ist nicht gelungen.

Landeskundliche Erläuterungen (15)

Die Akropolis, die das Zentrum von Athen beherrscht, ist mit ihren auf dem Burgberg erhaltenen antiken Baudenkmälern eine der berühmtesten historischen Stätten der Welt. Der „Weiße Turm“ in Saloniki ist ebenfalls ein berühmtes Wahrzeichen dieser Stadt; er wurde im 15. Jahrhundert von den Venezianern errichtet. Da es sich bei seinem Namen „Λευκός Πύργος“ um einen feststehenden Begriff handelt, findet sich hier das eher der rein-sprachlichen Sphäre angehörende Adjektiv λευκός –ή -ό weiß statt des in der Umgangssprache üblichen άσπρος -η  -ο.